"When a company becomes a global marketer, it views the world as one market and creates products that will only require weeks to fit into any regional marketplace. Marketing decisions are made by consulting with marketers in all the countries that will be affected. The goal is to sell the same thing the same way everywhere."
2 Punkte fallen hier ins Auge oder, besser gesagt, schreien quasi zum Himmel; könnten sie doch widersprüchlicher nicht sein:
1.) Konsultiere Marketiers in den betroffenen Märkten.
2.) Ziel ist es, das gleiche Produkt auf dem gleichen Wege weltweit zu verkaufen.
Ooops, das geht ja wohl gar nicht und ist so unmöglich wie die Quadratur des Kreises!
Denn entweder man berücksichtigt die Besonderheiten des jeweiligen Landes, was ausdrücklich zu empfehlen ist, oder das Resultat ist meistens ein Desaster.
DAS EINE PRODUKT, das weltweit in der gleichen Form, Qualität, Beschaffenheit und auf dem gleichen Vertriebswege verkauft wird, kann es nicht geben! Dazu sind wir als Menschheit einfach zu verschieden.
Selbst ach so globale Brands wie Coca Cola oder McDonalds passen sich den lokalen Besonderheiten an. So wird beispielsweise Coca Cola im Chinesischen Munde zu Kekoukole (Coca Cola ging ca. 40.000 Zeichen durch, bis man auf Kekoukole stiess, was soviel wie Glück im Mund bedeutet; der Klang von Coca-Cola erinnerte im Reich der Mitte doch zu sehr an einen Biss in eine Kaulquappe aus Wachs). Und auch die Marketiers bei McDonalds achten streng auf z. B. religiöse Besonderheiten und bieten ihre Produkte sowohl kosher als auch halal an.
Auch in anderen Industrien wird eifrig darauf geachtet, regionale Besonderheiten zu beachten. In der IT-Branche geht es dann z. B. um spezielle KeyCaps (Tastenkappen) auf Notebooktastaturen sowie verschiedenen Sprachversionen in Betriebssystemen. Während man in den meisten Ländern dieser Welt beim Microsoft-Betriebssystem auf einen sogenannten Start-Button drückt, klickt man in Frankreich stattdessen auf einen Démarrage-Knopf; um Anglizismen zu vermeiden, wurde hier also das Wort "Start" liebevoll ins Französische übersetzt.
Und beim iPhone 3Gs oder dem iPhone OS 3.0 werden gleich über 30 Sprachversionen vorinstalliert, um mit einem quasi globalen Produkt auch wieder lokalen Besonderheiten gerecht zu werden (Stichwort: Economies of scale!).
Damit gilt also unwiderruflich: Never underestimate the importance of local knowledge.
Und fast schon philosophisch ist auf dem Weg ins globale Marketing zu fragen:
1.) Woher komme ich?
Also: Was macht unsere Marke, unser Produkt, unser Geschäft aus? Was ist unser USP, oder, etwas simpler formuliert: wer braucht das eigentlich, wozu und warum?
2.) Wohin gehe ich?
Was ist mein Zielmarkt, meine Zielgruppe etc. und welche lokalen Besonderheiten gilt es zu verstehen? (!!!)
3.) Was geht da ganz konkret? (Und das bitte aus der Sichtweise eben dieses neuen Marktes, neuen Landes, der neuen Kultur etc.)
Viel wichtiger bei der Frage, wohin die Reise geht, ist es etwa nicht zu wissen, wo dieses Land eigentlich liegt (dazu ist man nie jung genug),
sondern es geht vielmehr um das konsequente und kontinuierliche Überdenken eigener Ansichten, Standpunkte und Erfahrungen sowie um die Bereitschaft, seine bestehende Meinung auch durchaus mal, falls erforderlich, anderen kulturellen und länderspezifischen Besonderheiten anzupassen.
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