Wer kennt sie nicht; die ach-so-witzig gemeinten Kollegensprüche: „Mahlzeit!“ (wenn man eine Viertelstunde nach ihnen kommt) oder: „... nen halben Tag frei?“ (wenn man das Büro mal etwas früher als üblich verlässt).
Was haben diese Sprüche gemeinsam? Sie signalisieren allesamt einen falschen Fokus; nämlich einen Fokus auf die Arbeitszeit anstatt auf die Ergebnisse. Dabei sollte es im heutigen mobilen Zeitalter so ziemlich gleichgültig sein, wie viel Zeit man nun letztendlich im Büro verbringt; Hauptsache, am Ende des Tages werden die erwarteten Ergebnisse auch tatsächlich erreicht. Wo man diese nun erarbeitet hat, ob in freier Natur, am Schreibtisch im Büro, oder am Küchentisch zu Hause, sollte eigentlich keine wesentliche Rolle spielen.
Eigentlich.
In der Praxis sieht es hingegen etwas anders aus, denn insgeheim wird in den meisten Büros nach wie vor viel zu sehr darauf geachtet, wann der Kollege X oder der Mitarbeiter Y morgens kommt und nachmittags oder abends wieder geht. Ob und wie er seine Zeit im Büro nutzt und ob er vielleicht nicht doch noch abends zu Hause weiterarbeitet, das interessiert leider nur wenige; und genau da liegt das Problem.
Es geht also darum, den allgemeinen Fokus von „nur“ der Arbeitszeit auf die Resultate zu lenken; denn alleinig durch hartes oder langes Arbeiten erreicht man noch lange keine Ergebnisse. So empfiehlt schon Fredmund Malik in seinem Buch Führen, Leisten, Leben, in den Büros eine Kultur der Ergebnisorientierung einzuführen. Und genau in diesem Kontext ist die sogenannte „Ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung“ (kurz: EOA) zu sehen, die wir in Anlehnung an das Buch Leading Simple von Boris Grundl in unserem heutigen Podcast vorstellen; womit wir nunmehr beim vierten der 5 Hilfsmittel für Führungskräfte angelangt wären. Eine Gesamtübersicht über die „3 x 5“-Formel findet ihr am Ende dieses Blogeintrages.
Im Unterschied zu einer konventionellen Stellen- oder Arbeitsplatzbeschreibung werden bei einer EOA nicht nur die Aufgaben dargestellt, sondern es wird gleichzeitig zu jeder Aufgabe ein messbares Ergebnis formuliert. Diese Ergebnisorientierung findet bei normalen Arbeitsplatzbeschreibungen so gut wie gar nicht statt. Hier besteht jedoch Optimierungspotenzial, denn nur durch eine EOA kann die Führungskraft sicherstellen, dass sich der Mitarbeiter mit seiner Aufgabe und der in diesem Zusammenhang erwarteten Resultate auch wirklich identifiziert und sich dazu verpflichtet. Im Folgenden stellen wir noch mal die wichtigsten Key-Take-Aways zum Thema „Ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung“ (EOA) dar:
1. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf einen klar beschriebenen Aufgabenbereich. Denn ohne genaue Aufgaben kann der Mitarbeiter keine Resultate erzielen, und ohne Resultate wird er sich nie selbst überprüfen können.
2. Achte bereits bei der Einstellung deiner zukünftigen Mitarbeiter darauf, dass diese bereit sind, die Kultur der Ergebnisorientierung mitzutragen.
3. Erstelle zunächst die EOA und suche dann geeignete Mitarbeiter dazu. Versuche nie, deine EOA auf Biegen und Brechen an vorhandene Mitarbeiter anzupassen.
4. Stell sicher, dass dein Mitarbeiter seine Aufgaben und die erwarteten Ergebnisse auch wirklich versteht; am besten lässt du ihn beides mit eigenen Worten wiederholen.
5. Hol dir im Gespräch das persönliche Commitment von deinem Mitarbeiter ab, voll hinter den formulierten Zielen zu stehen und die gewünschte Leistung nach allen Kräften zu erbringen. Kontrolliere die Ergebnisse, indem du sie konsequent mit der EOA vergleichst.
Zwecks besserer Einordnung der EOA in den Gesamtkontext zeigen wir im Folgenden noch mal eine Gesamtübersicht der „3 x 5“-Formel, anhand derer jeder von uns eine effiziente Führungskraft werden kann:
1. Menschen fördern
2. Unternehmenszweck erfüllen
3. Systeme schaffen
4. Delegieren
5. Kontrollieren
Die 5 Hilfsmittel
4. Ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung
5. Budgetplan
Die 5 Prinzipien
1.Verantwortung übernehmen
2.Ergebnisorientierung
3.Konzentration auf Stärken
4.Gutes Betriebsklima
5.Vertrauen schaffen
Neugierig geworden? Dann hört in unseren aktuellen Podcast rein. Viel Spaß dabei! Und immer dran denken: „Wer seine Aufgaben nicht kennt, kann sie auch nicht erfüllen.“ (Boris Grundl, aus: Leading Simple).
Alle Links und Zitate aus dem Podcast im Schnelldurchlauf: